Jul
Dein Ritual zu Jul sollte von Dankbarkeit und Licht geprägt sein. Es ist das Fest der Kerzen und der Freude über den Neubeginn.
Das Jul- oder Yule-Fest ist ein Ereignis voller Magie und Bedeutung, das die Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember markiert. Es symbolisiert die Rückkehr des Lichts und das Wiedererwachen der Natur. In dieser besonderen Zeit der Erneuerung, Hoffnung und Selbstreflexion wird eine Verbindung zu alten keltischen Traditionen hergestellt, während der Beginn der Raunächte gefeiert wird.
Die Bedeutung des Yule-Festes
Das Julfest ist mehr als nur eine Feier; es stellt den Beginn eines neuen Zyklus dar. In zahlreichen spirituellen Traditionen gilt es als das wahre Neue Jahr. Die Wiedergeburt des Lichtgottes wird zelebriert, wobei der immergrüne Nadelbaum als Symbol für die Unsterblichkeit der Seele steht. Diese tief verwurzelten Symbole laden zur Reflexion über die eigene Reise und Erneuerung ein.
Das Julfest lädt uns dazu ein, innezuhalten und die Magie der Wintersonnenwende zu erfahren. Es ist eine Zeit der Reflexion und des Neubeginns, die ermutigt, das Licht im Leben willkommen zu heißen. Diese Gelegenheit sollte genutzt werden, um die spirituelle Praxis zu vertiefen und sich mit uralten Traditionen zu verbinden. Möge das Licht des Julfestes uns auf dieser Reise leiten und erleuchten.
Auch zu Jul beschenkt man sich und seine Lieben
Schenken ist ein Ausdruck der Freude. Gerade zu Jul/ Yule finden Geschenke großen Anklang, die die Beschäftigung mit sich selbst fördern. Ein Jul-Geschenk kann ein Geschenk der Entspannung und der Reflektion sein.
Ein Tagebuch für die Raunächte ist ein tolles Geschenk zu Jul. Hier kann der Beschenkte diese magische Zeit für sich festhalten. Mehr lesen | Ein Schattenbuch, in dem schon 50 Seiten Basiswissen eingetragen sind, erfreut viele Menschen. In einem persönlichen Schattenbuch wird die eigene spirituelle Entwicklung festgehalten. Mehr dazu | Schreiben ist gut für die Seele. Dieses exklusive Schreibset lädt ein, bei Kerzenschein und heißem Tee, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Mehr dazu |
Häuser ausräuchern und Lärm erzeugen
In den Raunächten waren die Grenzen zur „Anderswelt“ besonders durchlässig. Als Vorbereitung auf ein ungestörtes Julfest wurde gereinigt. Um böse Geister und Mächte fernzuhalten, räucherten die Menschen ihre Häuser aus. Durch Lärm, unter anderem durch das Knallen von Peitschen, wurde das Haus gereinigt, um Krankheiten und Unglück zu vertreiben. Heute wird bei der Reinigung häufig getrommelt.
Brennende Radkreuze rollen den Hang hinab
Bereits in der Vergangenheit wurden das Julfest und andere Feierlichkeiten mit Lichtern und Lagerfeuern begangen. Nach den Überlieferungen der heidnischen Germanen feierte man damals die Geburt der Sonne, indem man brennende Radkreuze als Sonnensymbol den Hang hinunter rollen ließ.
Ein traditionelles Jul-Ritual für die heutige Zeit könnte das Zeichnen einer Spirale im Schnee oder die Anordnung einer Spirale aus Tannengrün und Lichtern sein. Die Spirale wird im Uhrzeigersinn geöffnet und gegen den Uhrzeigersinn geschlossen. Jeder Teilnehmer des Rituals kann dann innerhalb der Spirale seine eigene Kerze entzünden.
Was ist eigentlich ein Julbock?
Der Julbock ist eine Ziegenbockfigur aus Stroh, die in Skandinavien ein beliebter Weihnachtsschmuck ist. Früher brachte der Julbock die Geschenke, bevor er vom Weihnachtsmann ersetzt wurde. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren verschiedene Julbock-Rituale verbreitet. Der Julbock hat seine Wurzeln in der germanischen Religion. Er steht für die jährlich wiederkehrende Fruchtbarkeit der Erde. Ursprünglich war er eine Verkörperung des Donnergottes Thor. In Deutschland gibt es ähnliche Figuren wie etwa die Habergeiß, den Klapperbock oder die Capra. Die deutschen “Julböcke kommen nur in ihren speziellen Regionen vor, der skandinavische Julbock ist weit über seine Grenzen hinaus bekannt geworden.
Ich wünsche euch auch in diesem Jahr ein zauberhaftes Julfest! Sicher werde Ihr den Tag und die Nacht gebührend feiern. Es wird wieder heller, jeden Tag ein wenig. Die dunkle Zeit liegt hinter uns, doch die Kälte steht uns noch bevor. Zu Jul erwacht die männliche Energie aus ihrem tiefen Schlaf, ganz langsam entfalten sich wieder Tatendrang und Kraft. Doch ihr dürft noch ein Weilchen ruhen, erst zu Imbolc werden die Ärmel wieder hochgekrempelt.
Ich möchte an ein Gedicht zu Jul erinnern:
Jahresrad
Ist das Jahresrad vollbracht,
sind die Speicher vollgemacht?
Jetzt kommt die Zeit der Hexenpracht,
uns auch bekannt als heil´ge Nacht.
Der Julenacht strebt nun entgegen,
freut euch, feiert, seid verwegen.
Vorbei ist heut die längste Nacht,
die Sonne nimmt sich ihre Macht.
Zwar ist es kalt in diesen Tagen,
noch hat die Göttin hier das Sagen.
Bis bald im März in heller Pracht
der Sonnengott vom Himmel lacht.
Hand in Hand geh´n beide dann
Das Werk der neuen Aussaat an.
Und bahnt sich höchster Sommer an,
die Göttin endlich ruhen kann.
Denn dann regiert der Sonnenmann
und zieht die Welt in seinen Bann.
(Stefanie Glaschke)
Zu Jul dürfen wir uns an den ewigen Kreislauf zwischen
„Werden-Wachsen-Vergehen“ erinnern. In kaum einer anderen Zeit können wir das Auf und Ab des Lebens deutlicher spüren.
Wer noch kurzfristig nach Dekorationen zu Jul sucht, kann mit Tüchern in Orange, Rot und Geld eine schöne Stimmung zaubern.
Das Ritual zu Jul wird von Kerzen in den oben genannten Farben bestimmt. Es geht um Licht im doppelten Sinne. Es soll nicht nur außen, sondern auch innen hell werden. Meditation, Erkenntnis und innere Weisheiten stehen ganz vorn. Schon in wenigen Tagen beginnen die Raunächte, das ist die Zeit der absoluten Ruhe.
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Vom 24. Dezember bis zum 6. Januar gab es in jeder Region ein anderes, jedoch im Grundsatz ähnliches Brauchtum. Die Zeit „zwischen den Jahren“ wurde auch die „Jahresnacht“ genannt. Hier geht es um Meditation, Orakel und viele andere magische Inhalte. Frau Holle trennt die Guten von den Bösen (Goldmarie und Pechmarie).
Wer diese Zeit genießen will, findet die Magie am besten in der Natur. Natürlich ist der warme Ofen der bevorzugte Platz, wenn es draußen kalt ist. Doch die Natur ist im Winter en einziges Geheimnis – und sie ist Verheißung. Wir wissen, dass aus der Starre der Frühling entstehen wird.
Friedrich Wilhelm Weber hat den Geist der Zeit rund um Jul, die Wintersonnenwende, in einem Gedicht eingefangen.
Es wächst viel Brot in der Winternacht
Es wächst viel Brot in der Winternacht,
weil unter dem Schnee frisch grünet Saat,
erst wenn im Lenze die Sonne lacht,
spürst du, was Gutes der Winter tat.
Und deucht die Welt dir öd‘ und leer,
und sind die Tage dir rau und schwer:
Sei still und habe des Wandels acht:
Es wächst viel Brot in der Winternacht.
Friedrich Wilhelm Weber
(1813-1894)
Fehlt dir noch ein außergewöhnliches Rezept für einen besonderen Kuchen zu Jul oder in den Raunächten? Backe einen magischen Gewürzkuchen. In einen einfachen Rührkuchen gibst du Pfeffer für Schutz, Zimt für Glück und Wohlstand und Kümmel, Tonkabohne oder Kakao für Lust und Liebe. Experimentiere mit den Mengen, dabei sei vorsichtig mit dem Pfeffer und großzügig mit dem Zimt. Auch heißer Kakao mit Zimt oder Pfeffer ist ein wahrer Genuss. Genieße diesen Kuchen in Form einer aktiven Meditation, nimm den Geschmack genau wahr und versenke dich in deine Wünsche für das kommende Jahr
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